Beten ohne Gott zu ermüden
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Die Welt steht in Flammen. Spiritualität und Widerstand in der NS-Zeit
Verlag Christliche Innerlichkeit
Herausgeber: Roberto Maria Pirastu OCD, Helmut Wagner
ISBN: 978-3-9017-9751-4
Softcover
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Vorwort:
Das Gedenkjahr 1945 – 2015 ist auch für die Kirche Anlass, kritisch über ihre Haltung zum NS-Regime nachzudenken. Wolfgang Neugebauers Plädoyer dafür, den Widerstand in Österreich nicht zu glorifizieren, aber auch nicht kleinzureden, trifft auch auf die Kirche zu. Tatsächlich war die Institution Kirche „Opfer und Komplize“ zugleich (Ernst Hanisch).
Sie blieb einerseits weltanschaulicher Gegner und hatte im Rahmen des NS-Kirchenkampfes viele Verluste zu erleiden (6 große Stifte und Klöster wurden aufgehoben; 188 weitere kleine Klöster und 5 Klosterfilialen und rund 1.400 katholische Bildungsstätten, Heime und Schulen fielen dem NS-Wahn zum Opfer). Gerade die Orden betrachtete das Regime als den militanten Arm der Kirche. Andererseits arbeitete die Kirche mit dem nationalsozialistischen Staat stets loyal zusammen. Stimmen gegen den Antisemitismus kamen spät oder bleiben überhaupt aus. Hunderte österreichische Priester, Ordensleute oder einfache Gläubige, die ihrer christlichen Grundeinstellung und ihrer Zivilcourage folgten, kamen mit dem NS-Regime in Konflikt.
„Es ist eine Tatsache, dass die Hierarchie nie jemanden ermuntert hat, aktiven Widerstand zu leisten. Wer gegen das Regime auftrat, ob als Laie oder Kleriker, tat das aus eigener Verantwortung“ (Maximilian Liebmann).
Die Bilanz:
24 Priester wurden von den NS-Schergen zum Tod verurteilt und hingerichtet, mehr als 300 Priester wurden des Landes verwiesen, 1.500 Geistliche wurden mit Predigt- und Unterrichtsverbot belegt. Die Ausstellung „Die Welt steht in Flammen“ (Zitat aus den Werken der hl. Teresa von Avila) greift zwei Anlässe auf: das Gedenkjahr 1945 – 2015 zum Ende des Zweiten Weltkriegs sowie das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr des geweihten Lebens“.
Die Ausstellung zeigt exemplarisch 32 österreichische Priester, Ordensleute und ChristInnen, die MärtyrerInnen bzw. Opfer von Hass und Diktatur geworden sind. Die Biografien zeugen von tiefer persönlicher Spiritualität und machen einmal mehr deutlich, dass christlicher Widerstand das Ergebnis von Zivilcourage war und nicht amtskirchlich unterstützt oder gefördert wurde, obwohl zu erkennen war, dass eine konsequente Verfolgung der ChristInnen durch das Regime offensichtlich geplant wurde.
Kuratoren: Provinzial P. Dr. Roberto Maria Pirastu OCD (Wien) DDr. Helmut Wagner (Linz)
Leseprobe
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